Donnerstag, 24. November 2011

Massenweise neuer Gipskarton

Seit meinem letzten Posting sind nun schon wieder über drei Wochen vorbei. Irgendwie verging die Zeit mal wieder wie im Flug: Job 1 im Büro (= die Arbeit, für die ich bezahlt werde), Job 2 auf der Baustelle bzw. im entsprechenden Zusammenhang (= die Arbeit, die Kosten verursacht...), ein paar Stunden Schlaf, die nötigsten Hausarbeiten u.ä., das ist so ungefähr der übliche Wochenplan. Zwischendurch noch ein kleiner "Ausflug" in den bewölkten Süden: Zur europäischen SAP TechEd in Madrid, wo ich zum ersten Mal zwei Vorträge halten durfte (und ich habe es überlebt :-) ).
Soviel zur Hoffnung, dass es bald etwas ruhiger wird ;-) Aber ich glaube immer noch dran, dass der wichtigste Meilenstein unseres Projekts näher rückt und wir in einigermaßen absehbarer Zeit umziehen werden. Sicher wird dann nicht alles 100% fertig sein (z.B. kommt der größte Teil der Außendämmung erst im Frühjahr), aber zumindest sollte unsere Wohnung einigermaßen benutzbar sein. Und dass ich jetzt etwas Zeit gefunden habe, hier mal wieder etwas mehr zu schreiben und ein paar Bilder einzufügen, ist ja auch schon ein gutes Zeichen...
Jetzt aber erstmal zum aktuellen Stand. Ich versuche mal, alle wesentlichen Schritte seit dem letzten "richtigen" Posting kurz anzureißen.
Zunächst mal ist natürlich der restliche Gipskarton von allen Wänden in unserer Wohnung verschwunden. Der ganze Spaß hat mich insgesamt gute zwei Wochen gekostet, praktisch jeden Abend bis 22:00 Uhr plus den größten Teil zweier Wochenende. Der randvoll mit Gipskarton gefüllte Container ist inzwischen Geschichte, aber diese Arbeit werde ich so schnell nicht vergessen.
Mehr oder weniger zur gleichen Zeit mussten nach und nach auch die alten Holzdecken dran glauben. Positiv daran war v.a., dass diese sich deutlich weniger gewehrt haben als der Gipskarton. Da half rohe Gewalt üblicherweise weiter, ab und zu mit etwas "Überzeugungshilfe" durch einen langen Meißel als Brecheisen. Das obige Foto zeigt nur beispielhaft einen Berg von Holz kurz vor der Altholz-Abholung. Von dieser Sorte gab's über die Wochen mehrere...
Ebenfalls spurlos verschwunden ist wie angekündigt auch der alte gemauerte Kamin mitsamt dem etwas "exklusiven" Strukturputz drumherum. Hier haben wir uns allerdings von unseren "Mädchen-für-alles-Arbeitern" aushelfen lassen. Wer noch Interesse an dem (extra vorsichtig demontierten und ordentlich gelagerten) Sandstein des Kamins hat, bitte bei mir melden!
Mehr oder weniger gleichzeitig durften die Jungs auch die alten Wandfliesen im Hauptbad (lilnks) und Gästebad (rechts) auseinandernehmen, inklusive dem Mörtel darunter, mit dem sie (also ohne Verputz) direkt auf die rohe Wand geklebt waren. Hier wollten wir einfach mal klar Schiff machen (und haben vielleicht noch das eine oder andere Zentimeterchen Platz gewonnen).
Im Hauptbad ist auch gleich die alte Fußbodenheizung (--> blaue Leitungen im Bild) mitsamt Estrich rausgeflogen. Sie wäre zwar theoretisch noch in Ordnung gewesen und hätte wie die Fußbodenheizung in den restlichen Räumen auch drin bleiben können. Allerdings wird die neue Aufteilung des Raums anders als vorher. Da die alten Leitungen den großen Streifen mit früherer Bade- und Duschwanne ausgespart hatten, sonst aber den ganzen Raum beheizten, hätte uns das an manchen Stellen kalte Füße und an anderen von unten her beheizte neue Dusch- und Badewannen beschwert (und vielleicht noch Probleme mit Abwasserrohren beschert), was alles nicht so sehr im Sinne des Erfinders ist. Und natürlich ist eine Fußbodenheizung in den meisten anderen Räumen im Problemfall deutlich einfacher auszutauschen, weil wir sonst größtenteils schwimmend Laminat verlegen und nicht wie im Bad (ok, und an ein paar anderen Stellen wie der Küche) neue Fliesen kleben.
Mit diesen ganzen Aktionen sind wir zwar weitgehend zurück zum Rohbau gegangen, dieser blieb aber im Großen und Ganzen unverändert. Bei diesem Gewerk haben wir lediglich zwei Türöffnungen "angefasst". Die alte direkte Tür von der Küche ins Treppenhaus wurde zugemauert (linkes Foto), da wir dort, praktisch direkt neben der eigentlichen Wohnungseingangstür, noch eine weitere Abschlusstür gebraucht hätten. Früher war das ok und sinnvoll, da das gesamte Haus zum selben Familie gehörte. Mit unserer Aufteilung in drei Eigentumswohnungen dagegen passt das nicht mehr so ganz.
Die zweite Stelle war die Tür zum Gästebad, das sozusagen als Elternbad direkt vom Schlafzimmer zugänglich war. Diese alte Öffnung ist nun verschwunden (Mitte), stattdessen haben wir jetzt einen Zugang vom Flur (rechts), womit der Raum überhaupt erst Gäste-tauglich wurde.

Ursprünglich wollten wir ja bei der Elektroinstallation vom Bestand ausgehen und lediglich ein paar Stellen ändern bzw. ergänzen. Tatsächlich sind wir letzten Endes doch dahin gekommen, dass die alte Installation komplett verschwunden ist und die neue unabhängig davon neu aufgebaut wurde. Es hätte weder Aufwands- noch Kosten-mäßig wirklich etwas gebracht, beim alten Bestand zu bleiben (effektiv wären es ohnehin nur die Kabel gewesen; Steckdosen, Schalter usw. wären ohnehin ausgetauscht worden), also waren wir auch in diesem Punkt letztlich sehr konsequent. Als letzter Schritt der Elektro-Rohinstallation habe ich dann auch "endlich" "meine" Netzwerkkabel bekommen - das war das Zeichen, was ich mir vorher ausgesucht hatte, um zu erkennen: Ja, jetzt wird's tatsächlich (auch) meine Wohnung :-)
Mehr oder weniger gleichzeitig lief natürlich auch die Heizungs- und Sanitärinstallation. Dank Fußbodenheizung waren diese Arbeiten größtenteils beschränkt auf die beiden Bäder sowie die Küche. Ansonsten traf es nur noch den Eingangsbereich, wo wir den alten Fußbodenheizungsverteiler ersetzt haben.
Als schließlich der Verputzer kam, hatte ich mich schon auf ein paar ruhigere Tage gefreut, weil dabei nicht allzu viel neues zu bestaunen und nicht viel falsch zu machen sein sollte. Also einfach abends kurz hinfahren, schauen, wie weit er gekommen ist, und ab nach Hause. Aber Pustekuchen - er eröffnete mir, dass er den alten Parkett und den Laminat in den Kinderzimmern abkleben müsse, was ein paar Hundert Euro kosten sollte (immerhin einkalkuliert im Angebotspreis). Das ganze wäre selbst dann notwendig, wenn - wie in unserem Fall - der Boden später rausfliegt und er daher nicht auf den Boden aufpassen müsste. Der Grund: Arbeitsschutz - bei der Arbeit mit dem Wasser könnten die Leute sonst auf dem eher glatten Boden ausrutschen.
Nun gut, was macht klein Heiko? Ein paar Hundert Euro sparen, einfach durch Verschieben von Arbeit, die sowieso nötig ist, da ist die Entscheidung einfach: Er schnappt sich Hammer, Meißel und ähnliches Gerät und klopft über die nächsten Tage - wieder schön auch übers Wochenende - zumindest ca. einen Meter vor allen zu verputzenden Wänden den (hübsch am Estrich verklebten) Parkett weg. Stellenweise ging's recht gut, nachdem ich meine Technik entsprechend verfeinert hatte, an anderen Stellen nicht ganz so gut.
Der Laminat in den beiden Kinderzimmern dagegen sollte ursprünglich drin bleiben. Allerdings hatte er in der Zwischenzeit doch so manche Macke abbekommen, außerdem wären die Balkontürlaibungen durchs Aufputzen über die neuen (etwas schmaleren) Balkontürrahmen über den Laminat hinaus in den Raum hinein "gewachsen", so dass wir in ein paar Jahren Probleme bekommen hätten, den Laminat nach dem Verputz noch heraus zu bekommen. Folglich gab's auch einen kurzen Prozess mit dem Laminat, und wir dürfen in den nächsten Tagen gut 100 m² (+ Verschnitt) neuen Laminat bestellen. Da müsste eigentlich auch preislich nochmal was drin sein...
Anschließend konnte dann tatsächlich der Verputzer loslegen. Er machte seinen Job größtenteils, während ich in Madrid war (wodurch Nina das zweifelhafte Vergnügen hatte, sich auch nicht nur um "ihre", sondern auch um "meine" Bau-Themen zu kümmern). Mit den Putzleisten rund um Fenster und Balkontüren hat's auf Anhieb nicht so ganz geklappt, so dass noch einige Nacharbeiten nötig waren. Die meisten Stellen sind jetzt ok, der Rest wird hoffentlich auch in den nächsten Tagen erledigt, so dass wir unter dieser Punkt bald einen Haken setzen können sollten.

Gegen Ende der Verputzzeit wurde die neue Fußbodenheizung im Hauptbad verlegt und einige Tage später folgte der frische (Schnell-)Estrich darüber.
Gleich "mitversorgt" wurden auch die offenen Stellen im Wohnzimmer, wo wegen des alten, gemauerten Kaminofens noch nie ein Estrich gelegen hatte.
Parellel zu den Arbeiten bei uns im Erdgeschoss ging's auch noch im Treppenhaus bzw. auf dem Dach (wenn auch z.T. etwas schleppend) voran: An Stelle des alten, einzelnen Dachfensters im Treppenhaus haben wir nun zwei ordentliche neue Fenster einbauen lassen. Das eine versorgt zukünftig weiterhin das Treppenhaus mit Licht (Foto links: linkes Fenster), das andere den Eingangsbereich der Wohnung im Dachgeschoss (mittleres Fenster). Folglich hängt diese Aktion auch wieder mit der Aufteilung in die Eigentumswohnungen zusammen, denn hier wird (vermutlich noch in diesem Jahr) noch eine Trennwand hochgezogen, um die Wohnung dort oben auch vernünftig abtrennen zu können. Bis dann endlich die Dachinnenseite gedämmt und abgedichtet war (rechtes Foto), gingen leider ein paar Wochen ins Land. Schlussendlich ist's jetzt aber doch in Ordnung, das ist die Hauptsache.
Aktuell laufen die Arbeiten an den Gipskartondecken bei uns im Erdgeschoss. Die Unterkonstruktion ist soweit fertig. Heute kam die erste von zwei Lieferungen mit Gipskartonplatten, morgen früh sollte dann auch die Montage beginnen.
Parallel waren die Elektriker auch schon wieder da und haben die meisten Steckdosen und Schalter (natürlich noch ohne Deckel und Rahmen) montiert.
Nachdem die Decken dann oben sind, dürfte es zum einen in den Bädern weitergehen (Wannen einbauen, abmauern, fliesen), zum anderen kann hoffentlich bald auch der Maler anfangen. Letzterer ist eher kurzfristig in unserer Planung aufgetaucht, da wir diese Arbeiten ursprünglich eher selbst machen wollten. Aber so, wie ich auch im Büro in der letzten Zeit schmerzhaft lernen musste, dass ich zwar inhaltlich vieles machen könnte, aber eben nicht zeitlich, so mussten wir auch beim Umbau an einigen Stellen und eben auch beim Maler einsehen, dass unsere Zeit einfach nicht reicht, um das alles in vernünftiger Zeit erledigen zu können. So gesehen gut, dass wir im gesamten Zeitplan inzwischen ein paar Monate verspätet sind, so hatten wir etwas mehr Zeit zum Sparen und sollten so auch noch irgendwie den Maler bezahlen können ;-)
Und zuguterletzt: Wenn wir noch richtig viel Glück haben, kommt dieses Jahr sogar auch noch der Außen-Verputzer und beginnt mit der zusätzlichen Außendämmung, soweit ohne Gerüst möglich. Schauen wir mal, wie gut die Überredungskünste und Argumente unserer Architekten sind...

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